
Ferien in Lima
- antoniaknapp
- 12. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
In Arequipa standen Schulferien auf dem Plan – eine Woche frei, bevor im Dezember die langen Sommerferien beginnen.
Da Peru so unglaublich viel zu bieten hat, haben Nora und ich natürlich sofort Pläne geschmiedet und Flüge nach Lima gebucht: sechs Tage in der Hauptstadt Perus! Neben vielen kleinen Ausflügen und Treffen mit anderen Freiwilligen hatten wir auch ein, zwei große Punkte auf dem Programm stehen.
Erstmal hatten wir riesiges Glück, dass wir bei der Familie einer Freundin aus Deutschland unterkommen konnten – eine echte Traumlage mitten in Lima. Von dort aus konnten wir in kürzester Zeit alles erreichen. Außerdem ergaben sich daraus Begegnungen, die zu neuen Unternehmungen und Bekanntschaften führten.
Am Samstagnachmittag, nach einer eigentlich recht kurzen, in der Realität aber ziemlich abenteuerlichen Anreise – kamen wir schließlich in Lima an. Eigentlich hätte alles rund fünf Stunden dauern sollen (inklusive Anfahrt zum Flughafen und allem Drum und Dran). Am Ende wurden es jedoch acht, da ausgerechnet unser Flug von Arequipa nach Lima – als einziger überhaupt – über zwei Stunden Verspätung hatte.
Die Wartezeit vertrieben wir uns mit überteuerten Flughafensnacks und einem kleinen Filmevent auf dem Handy.
Als wir endlich ankamen, ließen wir den Abend an der Küste von Miraflores ausklingen – mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, der die Stadt in warmes Licht tauchte und die Müdigkeit fast vergessen ließ.
Nach einem Sonntag voller Telefonate, einem Surfkurs von Nora und einem superleckeren BBQ bei unseren Freunden klingelten unsere Wecker am nächsten Morgen schon kurz vor 3:00 Uhr. Unser Tag begann – und damit auch unsere Tour, die uns an atemberaubende Orte führen sollte.
Nach einer dreistündigen Busfahrt von Lima aus, vorbei an kargen Steinwüsten und der endlosen Küste, erreichten wir Paracas. Dort bestiegen wir ein Speedboot, das uns zu den Ballestas-Inseln bringen sollte. Auf dem Weg kamen wir an El Candelabro de Paracas vorbei – einer geheimnisvollen prä-inkaischen Figur im Boden, von der man bis heute nicht weiß, wie und wann sie entstanden ist.

Etwa zwanzig Minuten später erreichten wir die Inseln. Schon von Weitem hörte man das Rufen der Seevögel und das Donnern der Wellen an den Felsen. Vor uns lagen zerklüftete Klippen, vom Meer ausgespülte Höhlen und eine schier unglaubliche Menge an Vögeln. Wir sahen Inka-Sichler, Seelöwen und sogar ein paar Humboldt-Pinguine – die es zwar auch bei uns im Ozeaneum gibt, nur eben nicht in freier Wildbahn.
Am beeindruckendsten waren die Seelöwen, die völlig ungestört weiterdösten, während unser Boot nur wenige Meter entfernt vorbeifuhr. Wir kamen so nah heran, dass dabei einige richtig tolle Fotos entstanden.
Mein absolutes Highlight war der Moment, als uns die Strömung kurz vor Ende der Fahrt ganz nah an einen Felsen trieb – und ein kleiner Baby-Seelöwe uns mit großen, neugierigen Augen ansah.
Nach der Bootsfahrt legten wir eine kleine Ess- und Shoppingpause ein, bevor es mit dem Bus weiter zu einer Weinfarm ging. Dort erfuhren wir, wie neben verschiedenen Weinsorten auch der peruanische Pisco hergestellt wird – natürlich inklusive einer ausführlichen Verkostung aller dort produzierten Spirituosen.
Nach einem kurzen Mittagessen fuhren wir weiter – und plötzlich lag sie vor uns: eine endlose Landschaft aus goldenen Sanddünen. In der Oasenstadt Huacachina statteten wir uns mit Bandanas gegen den Staub aus, stiegen in einen der vielen Wüstenbuggys – und los ging’s!
Immer tiefer fuhren wir in die Wüste hinein, sprangen über Dünen, lachten Tränen und hatten schlicht den Spaß unseres Lebens. Die Fahrt war so wild, dass der ein oder andere blaue Fleck unvermeidlich war, aber das war es absolut wert.
Neben den Dünenfahrten durften wir auch selbst die Dünen hinunter surfen – ein Gefühl aus Freiheit, Adrenalin und purem Lachen.
Den Tag beendeten wir oben auf einer Düne, die Sonne langsam am Horizont verschwindend, während der Himmel in Orange und Rosa glühte.
Nach einer langen Busfahrt kamen wir spät in der Nacht wieder in Lima an – müde, staubig, aber überglücklich und mit einer Million neuer Eindrücke im Gepäck.
Der nächste Tag gehörte dann dem Ausschlafen, dem Nichtstun und einer wohlverdienten Pause.
Am darauffolgenden Tag nutzten wir unsere Energie wieder voll aus:
Vormittags fuhren wir mit dem Uber ins Zentrum und besuchten neben dem Plaza de Armas auch die Basílica de San Francisco, wo wir eine beeindruckende Führung durch die Katakomben der alten Kirche machten.
Am Abend genossen wir erneut einen Sonnenuntergang an der Küste von Miraflores – und gingen voller Vorfreude auf das nächste Abenteuer schlafen.
Am Donnerstag stand Adrenalin auf dem Tagesplan. Dieses Mal führte es uns an den Strand – direkt auf den Sitz eines Motor-Paragliders, der uns über die Küste Limas fliegen ließ.
Ich, die niemals gedacht hätte, dass sie sich so etwas trauen würde, war am Ende sogar diejenige, die die Idee hatte – und konnte dabei einen großen Teil ihrer Höhenangst überwinden. Der Blick auf das Meer, die Stadt und die Klippen unter uns war einfach unvergesslich.
Mit einer Speicherkarte voller neuer Erinnerungen, neuen Freunden und einem breiten Grinsen im Gesicht flogen wir am Freitagabend bei einem wunderschönen Sonnenuntergang über die Anden zurück nach Arequipa.
Dort nutzten wir das Wochenende, um uns auszuruhen – und all die Erlebnisse der Woche noch einmal sacken zu lassen, bevor der Schulalltag wieder begann.











































































so schön, ich bin total beeindruckt, danke für den plog peter